Utopie – Literarische Matrix der Lüge?
Eine Diskursanalyse fiktionalen und nicht-fiktionalen Möglich- und Machbarkeitsdenkens
©2005
Dissertation
272 Seiten
Zusammenfassung
Literarische Utopie verweist auf einen guten, gar idealen Ort (eu-topos), der gleichzeitig als ou-topos der erdichtete (Nicht-)Ort ist und damit als erlogen in einem außermoralischen Sinne gelten kann. Mit den Mitteln der Diskursanalyse Michel Foucaults wird gezeigt, wie Autoren, Diskursgesellschaften und Doktrinen utopisches Möglichkeitsdenken in nicht-literarisches Machbarkeitsdenken wandeln und wie dabei ursprünglich fiktionale Wahrheitsansprüche in ihrer Verknappung zu «diskursiven Lügen» werden. Thomas Morus’ Utopia und Francis Bacons Nova Atlantis werden im Hinblick auf ihre funktionale Vereinnahmung durch Sozialismus und Utilitarismus vor dem Hintergrund epistemologischer Umbrüche gelesen. Die Skepsis gegenüber den Utopismen des 19. Jahrhunderts (re-)literarisiert sich mitunter in Arno Schmidts Schwarzen Utopien.
Details
- Seiten
- 272
- Jahr
- 2005
- ISBN (Paperback)
- 9783631538159
- Sprache
- Deutsch
- Schlagworte
- Bacon, Francis Literatur Machbarkeit Lüge Utopie Diskursanalyse Morus, Thomas Foucault, Michel Schmidt, Arno Transformation
- Erschienen
- Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2005. 272 S.