Sprachgeschichte und Sprachwandel im Slavischen
Festschrift für Jadranka Gvozdanović
Zusammenfassung
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titelseite
- Impressum
- Inhalt
- Vorwort
- Verzeichnis der Schriften von Jadranka Gvozdanovi
- Ирина Абисогомян (Tartu): Из истории формирования лингвоцентрической идеологии чешско-го национального возрождения и становления чешского языка в этот период (К вопросу о достоверности источников)
- Dorota Biadala (Heidelberg): Der polnische Terminus ‘manipulacja’ im Sprachwandel – sprachliche Manipulation im Polnischen
- Alexander Bierich (Trier): Substandard in der russischen Gegenwartslyrik (Aspekte der Erfor-schung)
- Thomas Bruns (Trier): Vom Staatszerfall zur Staatengründung - vom Sprachzerfall zur Spra-chengründung? Südslavien und seine Sprachen seit den 1990er Jahren
- Михаил Хмелевский (Санкт-Петербург): Об истории развития наречий-интенсификаторов в славянских языках
- Александр Дуличенко (Тарту): И. А. Бодуэн де Куртенэ и вопросы становления лингвистической Географии
- Željka Fink (Zagreb): O apelativizaciji vlastitih imena u svjetlu pravopisnih pravila hrvatskoga jezika
- Михаил Грачев (Нижний Новгород): Мифологемы в лингвистических жанрах криминальной субкуль-туры: диахронический аспект
- Helmut Keipert (Bonn): Eine Hanka-übersetzung von 1833 zwischen russischem Original (1830)und kajkavischer Reprise (1835)
- Мирослава Малоха (Кельце): Зерновые культуры: семиотический статус и фразеология славянских и немецкого языков
- Petr Mareš (Prag): Zwischen Standard- und Umgangssprache. Der Sprachwandel in der mo-dernen (und postmodernen) tschechischen Literatur
- Swetlana Mengel (Halle): Derivation als Spezifikum der Wortbildung im Slawischen. Versuch einer Erklärung aus sprachhistorischer Sicht
- Валерий Мокиенко (Санкт-Петербург): О соотношении индивидуально-авторского и общеевропейского в русской фразеологии (переменить кожу)
- Anna Morpurgо (Siena): Ещё раз о метафоре малиновый звон
- Ирина Наумова (Харьков): О влиянии английского языка на развитие русской фразеологии19 века
- Татьяна Никитина / Елена Рогалёва (Псков): История языка и языковые изменения в детском фразеологическом словаре
- Сергей Николаев (Санкт-Петербург): «До чего мы дожили, о россияне?» (от Феофана Прокоповича до Ва-силия Шульгина)
- Борис Норман (Минск): О тенденциях развития грамматики русского языка на современ-ном этапе
- Ulrich Obst (Köln): „Leteti / odleteti u luft”: Deutsche Einflüsse in der Phraseologie des Kroatischen und Serbischen
- Fred Otten (Berlin): Zur Etablierung des Verbalsuffixes - irova- im Russischen
- Анатолий Поликарпов (Москва): Закономерности знакового метаболизма в языке: универсальные, типологические и локально-смысловые факторы направленной изменчивости и сменяемости знаков
- Aleš Půda (Heidelberg): Reflexivität und Deagentivum in der tschechischen grammatischen Tra-dition (1533-1819)
- Svetlana Ressel / Gerhard Ressel (Heidelberg / Trier): Koreni savremene srpske kulinarske terminologije – kulturološki i lingvistički aspekti
- Katrin Schlund (Heidelberg): Zur Grammatikalisierung von imetʼ und der Entstehung von russischen unpersönlichen Konstruktionen des Typs vetrom sorvalo kryšu
- Светлана Шулежкова (Магнитогорск): Формулы христианского речевого этикета в современных восточно-славянских языках
- Ludmila Stěpanova (Olomouc): Biblické frazémy v lexikálně-gramatickém systému současné ruštiny
- Ирина Третьякова (Кострома): За пределами прокрустова ложа (об интенсификации значения окказиональных вариантов фразеологизмов)
- Татьяна Володина (Минск): К семантическому портрету немого в славянских языках
- Helmut Weinberger (Innsbruck): Kroatische/Serbische Phraseme im Kontext
- Monika Wingender (Gießen): Dichter-, Literatur- und Standardsprache. Weiteres zur Vielfalt der Begrifflichkeit und Terminologie in der slavischen Standardologie
- Елена Зиновьева (Санкт-Петербург): Семантический портрет глагола жить в обиходном русском языке Московской Руси XVI-XVII вв.
- Rumjana Zlatanova (Heidelberg): Zum slavischen hagiographischen Repertoire
Vorwort
Mit dem vorliegenden Band möchten Freunde, Kollegen und Schüler Prof. Dr. Jadranka Gvozdanović, der langjährigen Inhaberin des Lehrstuhls für Slavische Philologie (Sprachwissenschaft) an der Universität Heidelberg, ihre menschliche wie fachliche Wertschätzung ausdrücken und für die stets angenehme Zusammenarbeit und ihren unermüdlichen Einsatz in Forschung und Lehre herzlich danken.
Jadranka Gvozdanović studierte von 1965 bis 1966 an der Universität Zagreb Slavistik und Anglistik, von 1966 bis 1970 Slavistik und Allgemeine Sprachwissenschaft an der Universität Amsterdam. 1979 erfolgte ihre Promotion in Slavistik und experimenteller Phonetik an derselben Universität (in den Niederlanden qualifizierend für die Venia Legendi) mit einer Dissertation zum Thema „Tone and Accent in Standard Serbo-Croatian”, die 1980 im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien erschien. Von 1970 bis 1997 war sie in unterschiedlichen Funktionen an der Universität Amsterdam wissenschaftlich tätig. Im Sommersemester 1973 absolvierte Jadranka Gvozdanović einen Aufenthalt als Visiting Assistent Professor for Slavic and General Linguistics am Department of Slavic and Oriental Languages and Literatures des Boston College (USA) und 1983-84 als Humboldt-Stipendiatin am Institut für Allgemeine und Indogermanische Sprachwissenschaft der Universität Kiel. 1997 wurde sie zur C3-Professorin für Slavische Philologie (Sprachwissenschaft) an der Universität Mannheim ernannt. 2003 folgte sie dem Ruf auf den Lehrstuhl für Slavische Philologie (Sprachwissenschaft) an der Universität Heidelberg, den sie bis zu ihrer Emeritierung 2018 innehatte. Zurzeit ist Jadranka Gvozdanović als Seniorprofessorin an der Universität Heidelberg tätig.
Das wissenschaftliche Schaffen von Jadranka Gvozdanović ist außerordentlich umfangreich: es umfasst drei Monographien, drei von ihr und zwei mit anderen Wissenschaftlern herausgegebene Sammelbände und zahlreiche Aufsätze. Sie publizierte in allen Kernbereichen der Linguistik: Phonetik/Phonologie/Akzentologie, Morphologie, Syntax und Semantik/Lexikologie. Dem erstgenannten Bereich entstammt ihre Monographie zum Tonakzent im Serbokroatischen (1980), in der sie eine grundlegende phonetisch-phonologische Analyse des Serbokroatischen vorlegt. Mit statistischen Arbeitsmethoden beweist sie eindrucksvoll, dass der Grundfrequenzwechsel ein determinierendes akustisches Korrelat des Akzentes ist und dass sich der Akzent im Serbokroatischen vom Ton her voraussagen lässt. Phonetik und Phonologie sowie Akzentologie bilden ein zentrales Arbeitsgebiet von Jadranka Gvozdanović. So widmet sich eine beachtliche Anzahl von einschlägigen Arbeiten den phonetisch-phonologischen Problemen der älteren Sprachstufen des Serbokroatischen, des Slovenischen sowie einer kontrastiven Gegenüberstellung der phonologischen Systeme im slavischen Sprachraum.
Die zweite Monographie „Language System and Its Change. On Theory and ←11 | 12→Testability” (1985) eröffnet ein weiteres wesentliches Arbeitsgebiet von Jadranka Gvozdanović. Unter Fokussierung auf den Begriff und Sachverhalt der ʻVariationʼ geht die Arbeit zunächst auf die phonologische Variation ein und dehnt diese danach über die Phonologie hinaus auf die Bereiche der Grammatik und Lexikologie aus. Davon ausgehend greift die Untersuchung auf den grammatikalischen und lexikalischen Wandel über und berücksichtigt dabei nicht nur die slavischen, sondern auch andere indogermanische und nicht-indogermanische Sprachen (wie z.B. die Kitani-Gruppe der tibeto-burmanischen Sprachen).
Die von Jadranka Gvozdanović herausgegebenen Sammelbände „Indo-European Numerals” (1992) und „Numeral Types and Changes Worldwide” (1999) kündigen ihr nächstes Arbeitsgebiet an, nämlich: innerslavisch vergleichende und zugleich typologische Morphosyntax der Numeralia im Slavischen. Ihre grundlegenden Aufsätze in beiden Sammelbänden zeichnen ein überzeugendes System der slavischen Numeralia unter Berücksichtigung typologischer Gesichtspunkte.
In mehreren weiteren Publikationen beschäftigt sich Jadranka Gvozdanović mit dem russischen Tempus (1991), mit der Sprachkultur in Kroatien (2002), mit der Graduierung im Slavischen (2002), mit dem Synthetismus und Analytismus im Slavischen (2010), mit dem slavischen Aspekt (2013) u.a. Alle ihre Arbeiten zeichnen sich durch Gründlichkeit, Kreativität und Innovativität aus, dementsprechend sind die Schwerpunkte ihrer sprachwissenschaftlichen Forschung sowohl methodisch als auch sprachlich breit gestreut. Zu den in verschiedenen Publikationen untersuchungsmäßig berücksichtigten slavischen Sprachen gehören Russisch, Serbisch, Kroatisch, Bosnisch, Montenegrinisch, Slovenisch, Bulgarisch, aber auch Polnisch, Tschechisch, Slovakisch und Sorbisch. Bemerkenswert ist auch die Anzahl der Sprachen, in denen sie publizierte: Deutsch, Englisch, Niederländisch, Russisch, Kroatisch und Slovenisch.
Ihre letzte Monographie „Celtic and Slavic and the Great Migrations. Reconstructing Linguistic Prehistory” (2009) widmete sie den Beziehungen zwischen dem slavischen und dem keltischen Zweig der indoeuropäischen Sprachfamilie. Für diese Veröffentlichung wurde Jadranka Gvozdanovic als erste Autorin aus Deutschland von der American Association of Teachers of Slavic and East European Languages (AATSEEL) mit einem Preis ausgezeichnet. In ihrer Laudatio würdigte die Amerikanische Vereinigung der Lehrer für Slavische und Osteuropäische Sprachen das Buch von Jadranka Gvozdanović als „wertvollen und anregenden Beitrag zur Vorgeschichte der slavischen Sprachen”. Im Mai 2018 wurde sie für ihre wissenschaftlichen Verdienste im Bereich der südslavischen Sprachen zum korrespondierenden Mitglied der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste (Hrvatska Akademija Znanosti i Umjetnosti, abgekürzt HAZU) gewählt.
Neben ihrer regen und produktiven Tätigkeit als Wissenschaftlerin und akademischen Lehrerin engagierte sich Jadranka Gvozdanović wiederholt in der akademischen ←12 | 13→Selbstverwaltung. In den Jahren 2000-03 war sie Dekanin der Philoso-phischen Fakultät der Universität Mannheim, 2008-10 Prodekanin der Neuphilo-logischen Fakultät der Universität Heidelberg, 2005-18 Gleichstellungsbeauf- tragte der Universität Heidelberg.
Mit der vorliegenden Festschrift wird Prof. Dr. Jadranka Gvozdanović für ihren unermüdlichen Einsatz in Forschung und Lehre der Slavistik geehrt. Die Beiträge der Festschrift wollen die Autoren und Herausgeber nicht nur als Zeichen menschlicher wie fachlicher Wertschätzung der Jubilarin verstehen, sondern auch des Dankes für die langjährige freundschaftliche und kollegiale Zusammenarbeit auf den mannigfaltigsten Gebieten der slavistischen Wissenschaft.
Den Herausgebern ist es schließlich ein Anliegen, allen Autoren für ihre Bereitschaft zur Mitwirkung an dieser Festschrift herzlich zu danken. Unser herzlicher Dank gilt außerdem Frau Katharina Kraus für die tatkräftige Unterstützung bei der Fertigstellung des Manuskripts, sowie dem Peter Lang Verlag in Person von Herrn Dr. Benjamin Kloss für die wie immer reibungslos verlaufende Veröffentlichung des Bandes in der Reihe „Trierer Studien zur Slavistik”.
Trier, im August 2019
Schriftenverzeichnis von Jadranka Gvozdanović
Bücher
1980 |
Tone and Accent in Standard Serbo-Croatian (with a Synopsis of Serbo-Croatian Phonology). Wien: Österreichische Akademie der Wissenschaften (164 S.). |
1985 |
Language System and its Change (on Theory and Testability). Berlin/New York/Amsterdam: Mouton de Gruyter, Trends in Linguistics, Studies and Monographs 30 (221S.). |
1991 |
Gvozdanović, J. – Th. Janssen (eds.), The Function of Tense in Texts. Amsterdam/Oxford/New York/Tokyo: North Holland (291 S.). |
1992 |
Gvozdanović, J. (ed.), Indo-European Numerals. Berlin/New York: Mouton de Gruyter, Trends in Linguistics, Studies and Monographs 57 (943 S.). |
1997 |
Language Change and Functional Explanations (ed.). Berlin/New York: Mouton deGruyter, Trends in Linguistics, Studies and Monographs 98 (307 S.). |
1999 |
Gvozdanović, J. (ed.), Numeral Types and Changes Worldwide. Berlin/New York:Mouton de Gruyter, Trends in Linguistics, Studies and Monographs 118 (281 S.). |
2009 |
Celtic and Slavic and the Great Migrations; Reconstructing linguistic history. Heidelberg: Universitätsverlag Winter (244 S.). |
2014 |
Árokay, Judit – Jadranka Gvozdanović – Darja Miyajima (eds.) Divided languages?Diglossia, Translation and the Rise of Modernity in Japan, China and the Slavic World. Berlin: Springer. (Gvozdanović, Jadranka 2014 “Understanding the essence of diglossiaˮ, 3-20). |
2015 |
Gvozdanović, Jadranka – Pavao Knezović – Marinko Šišak (red.) Jezik Hrvata u Bosni od Divkovića do danas. Zagreb: Hrvatski studiji. |
Aufsätze
Ирина Абисогомян (Тарту, Эстония)
Из истории формирования лингвоцентрической идеологии чешского национального возрождения и становления чешского языка в этот период (К вопросу о достоверности источников)
Известное высказывание А. Мицкевича о чехах как о «народе языковедов»1 весьма емко характеризует отправную точку всех преобразований эпохи чешского национального возрождения (далее НВ). Именно зарождающаяся в это время наука о языке, базировавшаяся на принципах аналогии и сравнительном методе при изучении языковых фактов, стала своеобразным форпостом для возникновения и проведения не только лингвистических, но и идеологических преобразований. А поскольку за языком закрепился статус основного атрибута нации, то вполне объяснимо, что «в дискуссиях о национальном языке принимали участие не только специалисты-филологи, а вся возрожденческая интеллигенция.
Что же способствовало возникновению в определенных слоях чешского общества идеи НВ, тесно связанной с процессом становления чешского литературного языка нового времени, и почему это произошло именно в последней трети XVIII в.?
Чтобы получить ответ на этот вопрос необходимо, в первую очередь, выяснить, каким образом воспринимали и трактовали те события (а зачастую и специально их создавали!) непосредственные их участники – чешские будители, поскольку именно они явились создателями идеи НВ, и именно они расставляли идеологические акценты в процессе формирования и строительства чешской культуры нового времени. В данной связи необходимо учитывать важную составляющую процесса чешского НВ – мифотворчество (а также параллельно возникаемое и, в определенной степени, типологически сопоставимое словотворчество в языке), сознательно вовлекаемое в реальные рамки исторической эволюции чешской нации. Достаточно вспомнить историю Краледворской и Зеленогорской рукописей2, в ←23 | 24→подлинности которых до сих пор убеждены некоторые исследователи3. Как остроумно заметил Я. Шимов: «Случилось так, что чехи во многом вынуждены были если не выдумывать, то по крайней мере додумывать собственную историю, а отчасти и собственную культуру <курсив Я. Шимова. – И. А.>» (Шимов 2005: 259).
Как уже было отмечено, общим местом многочисленных работ, посвященных эпохе НВ, является определение национального литературного языка как одного из важнейших атрибутов, символов нации, как фактора «национальной консолидации» (Журавлев 1998: 18). Это, несомненно, соответствует тому, как в общем трактовали идею возрождения сами будители. Хотя, как убедительно доказывают исследователи (на основе анализа различных текстов, написанных в эпоху НВ), было бы неправомерно утверждать, что данный подход изначально задумывался деятелями НВ как единственно возможный, верный и, что самое главное – реально выполнимый, а также, что в среде будителей не было разногласий на этой почве. Более того, поначалу, как отмечал А.С. Мыльников, «сколь-нибудь единой, разработанной концепции национально-просветительской мысли не существовало» (Мыльников 1982: 35). Так, например, чешский философ и математик Б. Больцано4 (немец по национальности) предлагал в период НВ совсем другую философскую основу патриотизма, базировавшуюся на общих моральных и государственных ценностях и не признававшую национального или территориально-этнического разделения (Гланц 2004: 234; см. также Бобраков-Тимошкин 2004: 210). Также в данной связи можно упомянуть о том, что Й. Добровский уже изначально весьма недоверчиво относился к будительским идеям о возможности обретения чешским языком статуса национального и полифункционального языка.
В данной связи неоспоримую ценность имеет труд В. Мацуры „Znamení zrodu. České obrození jako kulturní typ” (Macura 1983), где в духе идей Ю.М. Лотмана рассматривается феномен чешского НВ как корпус текстов, изучение которых необходимо проводить комплексно и взаимосвязано. По определению В. Мацуры, чешское НВ следует рассматривать как некую игру, как «радикальный интеллектуальный проект» (см.: Гланц 2004: 232), на осуществление которого его создатели особо и не рассчитывали. Многие←24 | 25→из высказываемых в период НВ идей поначалу не предполагали реального воплощения в жизнь и поэтому были столь смелы и безапелляционны. С этим же связано и активное включение в идеологию «игровых» элементов (в частности, в виде мистификаций и фальсификаций), которые, однако, на национально-патриотической волне стали восприниматься как совокупность реальных и имеющих неопровержимые доказательства исторических фактов.
Также одним из главных пунктов идеологической программы чешского НВ, который активно пропагандировался и со временем превратился в незыблемую истину, стала, по определению Т. Гланца, «эмансипационная борьба с немецкой культурой и установка на язык как основу культуры и национальной идентичности» (Гланц 2004: 235). При этом, еще раз подчеркну, в текстах самих деятелей чешского НВ (особенно в письмах5) нередко проявлялся скепсис по отношению к возможности «сформировать чешскую культуру и нацию на основе чешского языка в качестве самостоятельных, самодостаточных и суверенных единиц» (Гланц 2004: 233).
Также необходимо выяснить, какова же была реальная языковая ситуация в канун НВ и на разных его этапах, и как ее представляли деятели чешского НВ. Несомненно, процесс германизации оказал негативное влияние на развитие чешского языка. Однако было бы слишком категорично утверждать, что чешский язык находился в состоянии тяжелейшего кризиса или, более того, на грани исчезновения. Тем не менее именно этот тезис в той или иной мере пропагандировался чешскими будителями. Этот кризис они совершенно обоснованно связывали с рядом прежде всего экстралингвистических факторов: первоочередным стала потеря независимости чешским государством в 1620 г., а самыми печальными последствиями этого события – онемечивание чешской нации и постепенное уничтожение чешского языка, которое было остановлено в эпоху НВ. Однако, как, например, отмечает Г. Гладкова, «объективные исследования последнего времени <прежде всего имеется в виду работа: (Starý 1995).– И. А.> доказывают, что функциональные изменения чешского НЯ <национального языка. – И. А.
Details
- Seiten
- 532
- Erscheinungsjahr
- 2019
- ISBN (PDF)
- 9783631804711
- ISBN (ePUB)
- 9783631804728
- ISBN (MOBI)
- 9783631804735
- ISBN (Paperback)
- 9783631804414
- DOI
- 10.3726/b16249
- Open Access
- CC-BY-SA
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2020 (Februar)
- Schlagworte
- Historische Sprachwissenschaft Standard- und Umgangssprache Wortbildung Phraseologie Semantik
- Erschienen
- Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2019., 532 S., 1 s/w Abb., 6 Tab.
- Produktsicherheit
- Peter Lang Group AG