Andrea Komlosy, Goran Musiċ (Hg): Global Commodity Chains and Labour Relations, Leiden u. Boston: Brill, 2021, 392 S. ISBN 978-90-04-44803-2
3 Seiten
Open Access
Journal:
Zeitschrift für Weltgeschichte
Band 24
Ausgabe 2
Erscheinungsjahr 2023
pp. 530 - 532
Zusammenfassung
Bis in die Siebzigerjahre waren Produktionsketten, bzw, die ihnen zugrunde liegende Arbeitsteilung, abgesehen vielleicht von collegae in der spezialisierten Betriebswirtschaft, kaum von Interesse. Dies änderte sich radikal mit der zunehmenden Auslagerung von Produktionsschritten, die als Neue Internationale Arbeitsteilung bezeichnet wurde – auf Englisch New International Division of Labour (NIDL). Bedingt durch rasant verringerte Transportkosten, wurden zunehmend – vor allem arbeitsintensive Produktionsschritte – in Billiglohnländer ausgelagert. Wenn die Transportkosten einer Uhr in einem voll gefüllten Jumbojet im Bereich von – damals – Pfennigen liegen, fast unendlich weit unter dem was beim Einkauf Kundinnen und Kunden als Skonto angeboten wird, wird die Fiktion des neoklassischen Marktes ohne Transportkosten, wie er im Lehrbuch steht, de facto in der Praxis erreicht. Naturgemäß entwickelte sich diese Arbeitsteilung, eine Aufsplitterung nach Ptoduktionsstufen, weiter, bis zur Just-in-time (JIT) Produktion, die Lagerkosten pulverisiert, aber verlässlich pünktliche Lieferung voraussetzt. Die Entwicklungen der letzten Zeit zeigten, den großen und logisch keineswegs überraschenden Pferdefuß: klappt die pünktliche Lieferung, zB aus politischen Gründen, nicht mehr verlässlich, ist das JIT-Modell alles andere als optimal.