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Berlin-Brandenburger Beiträge zur Bildungsforschung 2020

Herausforderungen, Befunde und Perspektiven interdisziplinärer Bildungsforschung

von Jurik Stiller (Band-Herausgeber:in) Christin Laschke (Band-Herausgeber:in) Thea Nesyba (Band-Herausgeber:in) Ulrich Salaschek (Band-Herausgeber:in)
©2020 Sammelband 218 Seiten

Zusammenfassung

Die Reihe „Berlin-Brandenburger Beiträge zur Bildungsforschung" bietet ein Forum zur Veröffentlichung von Studien aus der empirischen Bildungsforschung. Der Fokus liegt auf Arbeiten mit besonderem Bezug zum Raum Berlin und Brandenburg. Dabei finden qualitative und quantitative Zugänge gleichermaßen Berücksichtigung.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Title
  • Copyright
  • About the author
  • About the book
  • This eBook can be cited
  • Inhalt
  • Vorwort zur Reihe
  • Vorwort
  • Aus dem Inhalt
  • INSL – Inklusion aus Sicht angehender Sachunterrichts-Lehrkräfte. Einblicke in eine quantitative Querschnittsstudie
  • Expertinnen-Ratings zur Deutsch-als-Zweitsprache-Kompetenz von Lehrkräften: Eine Vorstudie zur Konzipierung eines videobasierten Testinstruments
  • Elternarbeit vs. Erziehungs- und Bildungspartnerschaft: Perspektiven Brandenburger Lehrkräfte der Sekundarstufe auf die Kommunikations- und Kooperationspraxis zwischen Schule und Eltern
  • Mit Unterschieden in der Klasse umgehen: Vorschlag für eine Systematisierung von Methoden der Binnendifferenzierung
  • Einfluss akademischer Kompetenzvorstellungen auf den Studienabbruchgedanken von Studienanfängern
  • Der Weg zur Jahrgangsklasse – Zur Implementierung von Alter als Zuordnungs- und Gliederungseinheit im Schulwesen
  • Phänomenologie der ästhetischen Bildung: Zur temporalen Dimension ästhetischer Erfahrung
  • Über die Notwendigkeit einer Theorie des Lateinlehrbuches

Vorwort zur Reihe

←6 | 7→Interdisziplinarität ist ein häufig und zunehmend für die Bearbeitung komplexer Problemstellungen gewählter Zugang. Anhand der durch verschiedene Fächer, Disziplinen, Paradigmen, Wissensformen und Akteure möglichen Einsichten und Einblicke kann man – so die Annahme – anders akzentuierte, weitreichende Erkenntnisse generieren. Für komplexe gesellschaftliche Fragestellungen tendieren Forscherinnen und Forscher gar zur Annahme, dass trans- bzw. interdisziplinäre Zugänge besonders erfolgversprechend seien (Bergmann, Jahn, Lux, Nagy & Schäfer, 2016).

Diese Entwicklungen kristallisieren sich auch und gerade in der Erziehungswissenschaft heraus. Die Disziplin, die Forschung über Sozialisation, Erziehung und Bildung verkörpert, ist durch Orientierung an zahlreichen benachbarten Disziplinen geprägt. Mit Wurzeln in der Philosophie, wurde die Pädagogik universitär schon früh gelehrt, jedoch zunächst durch Theologinnen und Theologen und Philosophinnen und Philosophen. An der Berliner Universität folgte 1920 durch die Berufung Eduard Sprangers ein Pädagogisches Seminar (Blömeke, Stiller, Salaschek, Reh & Caruso, 2016).

Die Humboldt-Universität zu Berlin, das „moderne Original“, verkörpert wie keine andere Universität neben der Einheit von Lehre und Forschung und der Freiheit der Wissenschaft auch das Leitbild der allseitigen Bildung der Studierenden. Damit waren Wilhelm von Humboldts Ideen nicht nur Leitbild für Preußens neue Alma Mater, sondern weltweit. Eine neue Ära von Universität und Wissenschaft begann.

Folgerichtig haben die Erziehungswissenschaft und zunehmend die Bildungsforschung eine große Tradition an der Humboldt-Universität zu Berlin. In der Anfangszeit der Universität lehrten Friedrich Schleiermacher und Wilhelm Dilthey, später hat – wie erläutert – Eduard Spranger von der Humboldt-Universität aus die theoretische Gestalt und öffentliche Wahrnehmung der Pädagogik geprägt.

Seither arbeiten hier diverse Fächer und Disziplinen in interdisziplinärer erziehungswissenschaftlicher Forschung zusammen, u.a. die Sozialwissenschaften, Kulturwissenschaften, Politikwissenschaften oder auch die Pädagogische Psychologie. Hier ist mithin eine Abkehr von Interdisziplinarität kaum noch vorstellbar.

Seit 2007 trägt die Humboldt-Universität der Bedeutung der interdisziplinären Bildungsforschung institutionell Rechnung. 26 Professorinnen und Professoren ←7 | 8→zeichneten als Gründungsmitglieder des „Interdisziplinären Zentrums für Bildungsforschung“ (IZBF) der Humboldt-Universität zu Berlin verantwortlich – allesamt ausgewiesene Expertinnen und Experten für Bildungsforschung. Neben Dietrich Benner, Sigrid Blömeke, Hans-Peter Füssel, Olaf Köller, Rainer Lehmann, Jürgen Schriewer, Heinz-Elmar Tenorth und Oliver Wilhelm aus den Erziehungswissenschaften waren Forschende aus den Rehabilitations-wissenschaften, Sportwissenschaften, Sozialwissenschaften (z.B. Hans Bertram), aus der Theologie und aus Fachdidaktiken verschiedener Institute beteiligt.

Aufgabe des IZBF ist es, Fragestellungen der Bildungsforschung im interdisziplinären Zusammenhang theoretisch und empirisch zu bearbeiten und die Ergebnisse der Forschung anschlussfähig für die Bemühungen um eine Verbesserung von Bildungssystemen, -prozessen und -angeboten sowohl in Deutschland als auch im Rahmen internationaler Kooperationsprogramme oder Organisationen zu präsentieren.

Unter dieser Zielsetzung entwickeln und verbessern Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geistes-, sozial- und naturwissenschaftlicher Disziplinen in sich ergänzender theoretischer und methodischer Orientierung neue, methodisch anspruchsvolle interdisziplinäre Formen der Kooperation.

Das Zentrum fördert die Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Bereich der Bildungsforschung, z.B. durch die Organisation von Summer Schools, Schreibwochen, Workshops und Stammtisch-Abenden sowie durch Beratung und Vernetzung. Das IZBF betreibt, neben der Förderung interdisziplinärer Projekte innerhalb der Humboldt-Universität, seit jeher intensive die Vernetzung und Qualifikation des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Eines der zentralen Formate hierfür ist die Nachwuchstagung, die – organisiert durch Nachwuchsvertretende – seit 2013 unter dem Namen „Berlin-Brandenburger Beiträge zur Bildungsforschung“ an der Humboldt-Universität zu Berlin durchgeführt wird.

Die Veranstaltungsreihe ermöglicht Promovierenden aus allen Bereichen der Bildungswissenschaften in Berlin und Brandenburg (z.T. darüber hinaus), das eigene (Dissertations)Projekt einem interdisziplinären Publikum vorzustellen und zu diskutieren sowie anschließend in der gleichnamigen Reihe1 mit Review zu publizieren.

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In Impulsvorträgen referieren ausgewiesene Expertinnen und Experten der Erziehungswissenschaft, Lehr-/Lernforschung, Fachdidaktik bzw. Bildungsforschung zu aktuellen Themen und künftigen Herausforderungen der Bildungswissenschaften.

Berlin-Brandenburger Beiträge zur Bildungsforschung 2013

Prof. Dr. Ursula Kessels (Freie Universität Berlin): „Geschlechtsunterschiede in der Schule: Wie Identitätsentwicklung und schulisches Engagement interagieren“

Prof. Dr. Ewald Terhart (Westfälische Wilhelms-Universität Münster): „Wirkungs-annahmen in Konzepten der Qualitätsverbesserung des Bildungssystems: Hoffen, Bangen, Trauern.“

Berlin-Brandenburger Beiträge zur Bildungsforschung 2015

Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth2 (Humboldt-Universität zu Berlin): „Forschung in der Praxis der Erziehungswissenschaft – Disziplinäre und forschungspraktische Erwartungen und Probleme.“

Prof. Dr. Michael Eid (Freie Universität Berlin): „G-Faktor-Modelle in der empirischen Bildungsforschung: Probleme und Alternativen“

Berlin-Brandenburger Beiträge zur Bildungsforschung 2017

Prof. Dr. Olaf Köller2 (Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik, IPN; Christian-Albrechts-Universität zu Kiel): „Auf der Suche nach gelingendem Unterricht: Befunde der Lehr- und Lernforschung“

Prof. Dr. Joachim Wirth (Ruhr-Universität Bochum): „Selbstreguliertes Lernen: Von der Modellierung zur Implementation“

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Berlin-Brandenburger Beiträge zur Bildungsforschung 2019

Prof. Dr. Susanne Prediger (Technische Universität Dortmund): „Design Research als fachdidaktisches Forschungsformat – Grundideen und Umsetzung“

Prof. Dr. Rita Nikolai (Humboldt-Universität zu Berlin): „Potenziale bei Auswertungen mit Daten der amtlichen Statistik“

Prof. Dr. Andrä Wolter (Humboldt-Universität zu Berlin): „Hochschulbildung in Deutschland: Expansion, Differenzierung, Durchlässigkeit“

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1 Bisher erschienen: Stiller, J. & Laschke, C. (2015). Berlin-Brandenburger Beiträge zur Bildungsforschung 2015. Frankfurt am Main: Peter Lang. http://dx.doi.org/10.3726/978-3-653-04961-9 Stiller, J. & Laschke, C. (2017). Berlin-Brandenburger Beiträge zur Bildungsforschung 2017. Frankfurt am Main: Peter Lang. http://dx.doi.org/10.3726/b10878

2 Gründungsmitglied des Interdisziplinären Zentrums für Bildungsforschung der Humboldt-Universität zu Berlin

Vorwort

Mit dem vorliegenden Tagungsband „Berlin-Brandenburger Beiträge zur Bildungsforschung 2020“1 erhalten Forscherinnen und Forscher, die einen Beitrag im Rahmen der IZBF-Nachwuchstagung „Berlin-Brandenburger Beiträge für Bildungsforschung 2017“ leisteten, Gelegenheit, sich und ihr Thema über den Rahmen der Tagung hinaus einem breiten Publikum zu präsentieren.

Der Tagungsband liefert Einblicke in aktuelle Projekte der unterschiedlichen, mit der Bildungsforschung assoziierten Disziplinen. Entsprechend zeichnet sich der Band durch eine thematische Vielfalt aus und verschafft einen Eindruck über die unterschiedlichsten methodischen Vorgehensweisen.

Wir danken allen Autorinnen und Autoren für die Mitwirkung am vorliegenden Tagungsband und die sehr produktive Zusammenarbeit.

Die 8 Beiträge in diesem Band sind alle von Gutachterinnen bzw. Gutachtern unabhängig (doppelt-blind) begutachtet worden.

Ein besonderer Dank gilt daher den Gutachterinnen und Gutachtern. Mit ihrer Mühe haben sie einen wichtigen Beitrag zur Qualität des Tagungsbandes geleistet.

Zudem danken wir allen Vortragenden und Teilnehmenden der Tagung für die interessanten Präsentationen und die Diskussionsbeiträge, mit denen sie wesentlich zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen haben.

Bei Prof. Dr. Olaf Köller2 (Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik, IPN; Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) und Herrn Prof. Dr. Joachim Wirth (Ruhr-Universität Bochum) bedanken wir uns für die interessanten und anregenden Impulsvorträge, leider war es beiden jedoch nicht möglich, ein einführendes Kapitel für diesen Band zu verfassen.

Ein großer Dank geht an alle, die in die Vorbereitung und Durchführung der Tagung, sowie alle, die in die Vorbereitung des vorliegenden Tagungsbandes involviert waren, für ihr Engagement und die tatkräftigte Unterstützung. Besonders hervorheben wollen wir dabei Franziska Röhr.

Schließlich danken wir dem im Frühjahr 2019 amtierenden Direktorium des Interdisziplinären Zentrums für Bildungsforschung der Humboldt-Universität (Prof. Dr. Stefan Kipf, Prof. Dr. Florian Waldow und Prof. Dr. Matthias Ziegler) ←11 | 12→für die Unterstützung bei der Vor- und unmittelbaren Nachbereitung und bei der Herausgabe dieses Sammelbandes und dem uns entgegengebrachten Vertrauen. Dem bei erstmaliger Durchführung 2013 amtierenden Direktorium (Prof. Dr. Sigrid Blömeke2, Prof. Dr. Annette Upmeier zu Belzen2 und Prof. Dr. Ernst von Kardorff2) wollen wir hiermit erneut danken, dass sie uns dabei unterstützt haben, die Idee einer Nachwuchstagung tatsächlich in die Tat umzusetzen.

Details

Seiten
218
Jahr
2020
ISBN (PDF)
9783631718308
ISBN (ePUB)
9783631718315
ISBN (MOBI)
9783631718322
ISBN (Hardcover)
9783631718377
DOI
10.3726/b10876
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2020 (März)
Schlagworte
Interdisziplinäre Bildungsforschung Erziehungswissenschaft Forschung zu Studienabbruch Schulbuchforschung Fachdidaktik Fachdidaktische Forschung Pädagogische Psychologie
Erschienen
Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2020. 218 S., 16 s/w Abb., 11 Tab.

Biographische Angaben

Jurik Stiller (Band-Herausgeber:in) Christin Laschke (Band-Herausgeber:in) Thea Nesyba (Band-Herausgeber:in) Ulrich Salaschek (Band-Herausgeber:in)

Jurik Stiller forscht und lehrt in der Lehrkräftebildung an der Humboldt-Universität zu Berlin. Christin Laschke forscht an der Humboldt-Universität zu Berlin zur Professionalisierung von Mathematiklehrkräften. Thea Nesyba promoviert im Graduiertenkolleg "Inklusion, Bildung, Schule" an der Humboldt-Universität und forscht zur schulpolitischen Aushandlung der inklusiven Schule. Ulrich Salaschek arbeitet im universitären Projektmanagement an wechselnden Standorten.

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Titel: Berlin-Brandenburger Beiträge zur Bildungsforschung 2020
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