Vom neuen, gerechten, freien Menschen
Ein Paradigmawechsel in Andreas Gryphius’ Trauerspielzyklus
©2011
Dissertation
288 Seiten
Reihe:
Deutsche Literatur von den Anfängen bis 1700, Band 49
Zusammenfassung
Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges schrieb Andreas Gryphius fünf Trauerspiele, in denen den Titelhelden Widersacher gegenübergestellt sind, durch die sie qualvoll zu Tode kommen. Deshalb haben sich alle Interpreten bis heute dazu verleiten lassen, in den meisten Protagonisten Märtyrer zu sehen. Bei genauer Textanalyse zeigt sich jedoch, dass Gryphius keine heiligen Märtyrer gezeichnet hat: Alle christlichen Helden haben schweres Unrecht begangen. Sie starben zudem nicht für ihren Glauben, sondern aus anderen, zumeist politischen Gründen.
Stattdessen hat der überzeugte Lutheraner Gryphius ein neues Idealbild gezeichnet, den bekehrten Christen protestantischer Prägung. Im habsburgisch beherrschten Schlesien mussten im Zeitalter der Gegenreformation versteckte Hinweise auf Luthers Theologie genügen, um im Text die protestantische Ausrichtung zu markieren. Die einheitliche lutherische Idealfigur lässt so Gryphius’ Trauerspiele als einen zusammenhängenden Dramenzyklus erscheinen.
Stattdessen hat der überzeugte Lutheraner Gryphius ein neues Idealbild gezeichnet, den bekehrten Christen protestantischer Prägung. Im habsburgisch beherrschten Schlesien mussten im Zeitalter der Gegenreformation versteckte Hinweise auf Luthers Theologie genügen, um im Text die protestantische Ausrichtung zu markieren. Die einheitliche lutherische Idealfigur lässt so Gryphius’ Trauerspiele als einen zusammenhängenden Dramenzyklus erscheinen.
Details
- Seiten
- 288
- Erscheinungsjahr
- 2011
- ISBN (PDF)
- 9783035102222
- ISBN (Paperback)
- 9783034306492
- DOI
- 10.3726/978-3-0351-0222-2
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2011 (August)
- Schlagworte
- Mittlere deutsche Literatur, Barock Interreligiöser Dialog Religionspädagogik Politische Philosophie Renaissance, Reformation, Humanismus
- Erschienen
- Bern, Berlin, Bruxelles, Frankfurt am Main, New York, Oxford, Wien, 2011. 288 S.
- Produktsicherheit
- Peter Lang Group AG